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New Picture – The Work of Bea Feitler
Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro
13. September - 4. November 2017

New Picture - The Work of Bea Feitler

New Picture ist die erste retrospektive Schau zum Werk der bereits verstorbenen brasilianischen Grafikdesignerin und Gestalterin Bea Feitler. Zu sehen sind Originalzeitschriften, Bücher, Reproduktionen und persönliche Fotos, die ihre kometenhafte Karriere von den späten 1950ern bis zu ihrem Tod 1982 dokumentieren. Bekannt vor allem für ihre Arbeit in Harper’s Bazaar, Ms., Rolling Stone und in der modernen Vanity Fair etablierte sie eine neue Idee der Magazinerfahrung und hinterließ damit eine bleibende Marke im Erscheinungsbild des amerikanischen Grafikdesigns.

Feitlers expressive Freiheit – sichtbar darin, wie sie Standards hin zum weiblichen Blick verschob – erlaubte es ihr, die kommerzielle Repräsentation von Frauen neu zu verhandeln und das Medium Magazin als Massenvehikel zu nutzen, um durch ihre schwungvolle Ästhetik hindurch soziale Fragen zu thematisieren. New Picture verkettet einige von Feitlers wiederkehrenden Motiven: die menschliche Silhouette, das Centerfold als kompositorisches Mittel und die Collagetechnik, durch die sie die Relation zwischen Körper und Grafikdesign im Layout strukturell wie sinnlich neu erfand. „Ein Magazin muss fließen. Es muss Rhythmus haben. Es funktioniert nicht, eine Seite bloß für sich zu betrachten – du musst in ihr sichtbar machen, was vorher und nachher kommt.“

Bea Feitler wurde 1938 in Rio de Janeiro geboren nachdem ihre jüdischen Eltern aus Nazideutschland geflohen waren. Sie zog nach New York, um an der Parsons School of Design zu studieren, und kehrte 1959 für kurze Zeit nach Brasilien zurück, wo sie Plakate, Umschläge und Seiten in Büchern sowie für das progressive Literaturmagazin Senhor gestaltete.

1961 zog Feitler zurück nach New York und wurde bald darauf, im Alter von 25 Jahren, zur künstlerischen Leiterin von Harper’s Bazaar, gemeinsam mit Ruth Ansel. Während ihrer zehnjährigen Tätigkeit bei dem Magazin formulierten sie eine neue, feministisch-populäre redaktionelle Linie. In Resonanz mit dem politischen und kulturellen Wandel der 1960er Jahre gestalteten sie einige der ikonischsten Editorials der Dekade. Feitler und Ansel waren ihrer Zeit voraus: Gemeinsam mit Richard Avedon setzten sie 1965 erstmals ein schwarzes Model in einem Fotoshooting für ein führendes Magazin ein. Im selben Jahr gewannen sie, ebenfalls mit Avedon, die ADC Medaille für das „Astronautenhelm“-Cover der Aprilausgabe des Harper’s Bazaar. Über das Magazin knüpfte sie enge Verbindungen zu FotografInnen, die durch ihre Karriere hindurch bestehen blieben; Avedon, Bill King und Diane Arbus gehörten, neben anderen, zu ihrem engen Freundeskreis. Ihr selbstverständlich kollaborativer Ansatz erhob das kommerzielle Editorial zur Kunstform.

1972 schloss sich Feitler mit Gloria Steinem zusammen, um die feministische Zeitschrift Ms. zu lancieren. Hier kreierte sie einen experimentellen Look, indem sie Leuchtfarben und Mischformen von Fotografie, Illustration und typografischen Kompositionen zum Einsatz brachte und so die Magazininhalte auf eine Weise aktivierte, die zugänglich und gleichzeitig kritisch war. Kontroversielle Aussagen wurden durch ihr meisterhaftes Design noch zugespitzt, feministische Themen fanden Eingang in den Mainstream. Bei Ms. hatte Feitler nicht nur völlige Kontrolle über visuelle Inhalte, sondern auch eine Freiheit, die ihre Karriere befeuerte.

Zwischen 1974 und 1980 arbeitete Feitler an Plakaten und Kostümen für die Alvin Ailey Dance Company, an Werbekampagnen für Christian Dior, Diane von Fürstenberg, Bill Haire und Calvin Klein, an Schallplattencovern, etwa für das Album Black and Blue der Rolling Stones, sowie an ikonischen Büchern wie The Beatles, Diary of a Century von Jacques-Henri Lartigue oder White Women von Helmut Newton. Entsprechend ihrer Überzeugung, das zeitgemäße Buch müsse sich im Verhältnis 50:50 aus visuellen Inhalten und Text zusammensetzen, verhandelte sie für die von ihr gestalteten Publikationen ihre Urheberschaftsnennung auf Buchumschlägen sowie Tantiemen zu Konditionen, die jenen der AutorInnen und/oder FotografInnen entsprachen. Dank des beharrlichen Einsatzes von Annie Leibovitz begann Feitler 1975 für den Rolling Stone zu arbeiten und ging eine sechsjährige Zusammenarbeit mit dem Magazin ein, in deren Verlauf sie das Format der Zeitschrift zweimal neugestaltete. Feitlers letztes Projekt war die Umsetzung des Designs und Gesamtkonzeptes der wiederbelebten Vanity Fair.

Diese Ausstellung wurde durch die großzügige Hilfe von Bruno Feitler ermöglicht. Zusätzliches Material wurde von The New School Archives & Special Collections zur Verfügung gestellt.

New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann
New Picture—The Work of Bea Feitler curated by Marte Eknæs and Nicolau Vergueiro. The exhibition at Between Bridges, Berlin was organised by Eugen Ivan Bergmann

Press on the exhibition:

  • Francesca Gavin, The Pioneering Female Art Director You've Never Heard Of, AnOther Magazine, September 2017 (EN)

  • Madeleine Morley, Guts and gutters, Eye Magazine No.95 vol. 24, 2018 (EN)

  • Carmen Wolfschluckner, Eine Homage an Artdirektorin Bea Feitler, Fräulein Magazin, 2017 (DE)